Passivhaus, KfW-40-Haus
Ein Passivhaus ist ein Gebäude, in dem der Heizwärmebedarf so gering ist, dass ohne Komfortverlust auf ein separates, konventionelles Heizsystem verzichtet werden kann. Dies ist in Deutschland bei einem Jahresheizwärmebedarf unter 15 kWh/(m²a) bezogen auf die Wohnfläche der Fall.
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Passivhaus |
„Häuser ohne Heizung“
Der Verzicht auf das separate aktive Heizsystem (konventionelle Heizung, Wärmeverteilung und separate Heizflächen) ermöglicht es, Passivhäuser relativ kostengünstig zu realisieren. Dies ist möglich, da die maximale Heizlast kleiner als 10 W/m² ist. So kann die von Zeit zu Zeit noch erforderliche extrem geringe Nacherwärmung ohne zusätzlichen Aufwand über die Zuluft (Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung) erfolgen.
Primärenergiebedarf.: ca.20 - 40 kWh/m²a
Heizwärmebedarf: < 15 kWh/m²a (Bezug ist die beheizte Wohnfläche)
Der Passivhaus-Standard lässt sich auf jeden Gebäudetyp und jede Klimaregion weltweit anwenden. Es gibt bereits Wohnhäuser, Büros, Fabriken, Kindergärten, Schulen, Sporthallen, Supermärkte im diesem Standard.
Allerdings sind gewisse Rahmenbedingungen zu beachten:
- Einfache Gebäudeform, ohne beheizte An- oder Aufbauten
- umlaufend sehr gut gedämmte und nahezu luftdichte Gebäudehülle
- Gebäudeaufteilung, Verteilung von beheizten und unbeheizten Bereichen sollte klar gegliedert sein (kompakter beheizter Bereich, möglichst wenig Übergänge)
- Eine sehr detaillierte, frühzeitige Planung der Gebäudehülle und Technik (kurze Wege) und eine sorgfältige Ausführung aller Arbeiten sind notwendig
- Bewohner müssen richtig mit dem „Haus ohne Heizung“ umgehen, d.h. das Nutzerverhalten muss wie bei jedem Gebäude zum Haus passen.
Sind diese Punkte erfüllt, ist die Passivhausbauweise energetisch und wirtschaftlich sehr interessant (bei Mehrkosten unter 10%).

Lüftung:
- Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung mit Nachheizregister und evtl. Erdwärmetauscher
Heizung:
- Kombigerät (Lüftung-Heizung-Warmwasser) mit solarer Warmwasserbereitung; kein wassergeführtes Heiz- und Verteilsystem (Heizkessel und Heizkörper) notwendig
Kosten:
Gegenüber dem EnEV-Standard, dem energetischen Mindeststandard, betragen die Mehrkosten von KfW-40-Häusern, Passivhäusern ca. 6-20% der Bauwerkskosten. Wegen vielfältigen energetischen Gestaltungsmöglichkeiten kann diese Spanne sehr breit variieren.
Förderung:
Finanzierung (zinsgünstige Kredite) des Neubaus von KfW-Energiesparhäusern 40, Passivhäuser über die KfW-Förderbank. Infos:
Förderprogramme