Bundesweite Auftaktveranstaltung im Projekt KlikKS: Beim Klimaschutz ist Abschreiben ausdrücklich erwünscht
In der Schule wird das Spicken der Schülerinnen und Schüler gar nicht gerne gesehen; im Klimaschutz hingegen ist, laut der rheinland-pfälzischen Klimaschutzministerin Katrin Eder, Abschreiben ausdrücklich erwünscht. Am 16. Juni fand die bundesweite Online-Auftaktveranstaltung im Projekt „Klimaschutz in kleinen Kommunen und Stadtteilen durch ehrenamtliche Klimaschutzpat:innen“ (KlikKS) statt. Im Saarland, in Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Thüringen, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Berlin werden künftig mehr als 200 ehrenamtliche Patinnen und Paten Klimaschutzmaßnahmen in ihren Kommunen und Stadtteilen entwickeln, vorantreiben und umsetzen. Viele Projekte können dabei als Blaupause für andere Klimaschutzpatinnen und -paten dienen.
An der Auftaktveranstaltung nahmen 100 haupt- und ehrenamtliche Klimaschutzaktive aus acht Bundesländern teil; 15 davon kamen aus dem Saarland.
Klimaschutz muss in die Fläche getragen werden
In allen teilnehmen Bundesländern gibt es viele Kommunen, die so klein sind, dass keine Hauptamtlichen Klimaschutzmanger:innen vor Ort tätig sind. Klimaschutz ist in den Kommunalverwaltungen somit nur eines unter vielen Themen. Wenn er aber auch in diesen Gemeinden ankommen soll, brauche es Kümmerer, die ihn in die Fläche tragen, so die rheinland- pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer im Rahmen einer von NRW.Energy4Climate und der Energieagentur Rheinland-Pfalz initiierten Online-Veranstaltung zum bundesweiten Auftakt des KlikKS-Projekts.
„Genau hier setzt das Projekt an: ehrenamtliche Klimaschutzpatinnen und -paten werden zu Treibern, Kümmerern und Multiplikatoren. Als Treiber sorgen sie dafür, dass die Ortspolitik sich mit Klimaschutzthemen beschäftigt; als Kümmerer tragen sie dazu bei, dass Ideen weiterverfolgt werden. Und als Multiplikatoren gewinnen sie Mitstreiter für den Klimaschutz. So sorgen sie letztendlich dafür, dass Klimaschutz vor Ort keine abstrakte Idee bleibt, sondern zu einem Umsetzungsthema wird“, ist Sabrina Wolf, Regionalmanagerin KlikKS bei der Energieagentur Rheinland-Pfalz und eine der Koordinatorinnen des Bundesprojekts, überzeugt.
Die saarländischen Regionalkoordinator:innen Ina Kunz und Olaf Gruppe ergänzen für die Situation vor Ort: „Wir unterstützen unsere Klimaschutzpatinnen und -paten im Projektverlauf nach Kräften. Dabei schulen und vernetzen wir sie im Saarland, fördern aber auch die Vernetzung zwischen den Kommunen und in der Region. Dadurch stellen wir sicher, dass gute Projekte Schule machen und den Weg auch in andere Ortsgemeinden, Stadtteile und Bundesländer finden.“
Wissen um Klimapsychologie hilft den Patinnen und Paten
Laut Lea Dohm von der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit sind sich alle demokratischen Parteien darüber einig, dass es eine Klimakrise gibt. Auch sei grundsätzliches Wissen darüber vorhanden, allerdings würden die Menschen oft nur die Spitze des Eisbergs sehen. Dabei sei es wichtig, Probleme zu erkennen. Denn nur so kämen Menschen ins Handeln. „Auch hier setzt das KlikKS-Projekt an: Indem Gleichgesinnte sich beim Klimaschutz zusammentun und an einem Strang ziehen, gewinnen sie an Wirkkraft“, so Sabrina Wolf. „Die Zusammenarbeit von Aktiven mit unterschiedlichen beruflichen Hintergründen stärken die interdisziplinäre Diskussion und Lösungsfindung.“ Für Dohm ist es wichtig ins Handeln zu kommen, denn die Aktiven müssten erfahren, dass ihr Handeln durchaus Wirkung entfalte. Darüber hinaus müsse die Klimakommunikation, um möglichst viele Menschen zu erreichen, auch in den Sozialen Medien geführt werden. Klimaaktive müssten zudem mehr Deutungshoheit gewinnen, beispielsweise indem sie Falschaussagen korrigieren.
Anknüpfung an erfolgreiches Pilotprojekt
KlikKS ist das Nachfolgeprojekt des von der Energieagentur in Rheinland-Pfalz initiierten Projekts KlikK aktiv – Klimaschutz in kleinen Kommunen durch ehrenamtliche Klimaschutzpaten –, dass 2021 mit dem „Climate Star“ des europäischen Städtenetzwerks ausgezeichnet wurde. KlikKS ist Bestandteil des Energiefahrplan 2030 der saarländischen Landesregierung.
Die Projektpartner:
- Energieagentur Rheinland-Pfalz
- Verband der regionalen Energie- und Klimaschutzagenturen Baden-Württemberg
- Berliner Energieagentur
- Landesenergie- und Klimaschutzagentur Mecklenburg-Vorpommern
- Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen
- NRW.Energy4Climate Landesgesellschaft für Energie und Klimaschutz
- ARGE Solar, Saarland
- Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur
Die Verbundpartner unterstützen als kompetente Dienstleister Kommunen und ihre Bürger:innen sowie Unternehmen bei der Umsetzung von Aktivitäten zur Energiewende und zum Klimaschutz.
Weitere Informationen:
https://www.argesolar-saar.de/klikks/